Das CreatorSpace Konzept

Unsere Kinder sind die Gestalter:innen der Zukunft. Sie brauchen eine Bildung, die über den Erwerb traditioneller Basiskompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen hinausgeht und sie befähigt, die komplexen Herausforderungen einer hochdynamischen VUCA-Welt zu meistern. Diese VUCA-Welt ist gekennzeichnet durch Volatility (disruptive Veränderungen), Uncertainty (Unsicherheit), Complexity (Komplexität) und Ambiguity (Mehrdeutigkeit). In dieser hochdynamischen und hochkomplexen VUCA-Welt sind nicht nur berufliche, sondern auch kulturelle und gesellschaftliche Herausforderungen für das Leben in der Zukunft immer schwerer zu definieren. Traditionelle Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen behalten auch in der VUCA-Welt ihre Bedeutung. 

Es wird aber immer deutlicher, dass diese Basiskompetenzen für ein erfolgreiches und glückliches Leben in der heutigen und zukünftigen Welt nicht ausreichen. Die traditionellen Basiskompetenzen müssen durch weitere Kompetenzen, Einstellungen und motivationale Orientierungen ergänzt werden, die es den Kindern ermöglichen, auch in gegenwärtigen und zukünftigen, teilweise noch kaum absehbaren Anforderungssituationen angemessen zu reagieren und diese zu gestalten.

Neue Basiskompetenzen in der VUCA-Welt

Eine besondere Herausforderung – aber auch Chance – stellt dabei der digitale und mediale Wandel dar:  Die gegenwärtige und zukünftige Welt ist durchdrungen von digitalen Technologien und neuen medialen Ausdrucksformen, die neue Kompetenzfelder für die Grundbildung eröffnen. Kinder müssen heute lernen, die digitale Welt zu reflektieren, zu analysieren, zu nutzen und zu gestalten. Da die Grundschule der Ort der Grundbildung für alle Kinder ist und sich entwicklungstheoretisch zentrale Kompetenzen und Interessen in der mittleren Kindheit entwickeln, muss diese Basis an Future Skills – wie von der Kultusministerkonferenz gefordert – bereits in der ersten Klasse der Grundschule gesichert werden.

Kindheit in einer VUCA Welt

Volatilität

Volatile

In einer durch Digitalisierung und KI geprägten Welt erleben viele Kinder die Sorgen ihrer Eltern um berufliche Sicherheit. Die Angst vor Jobverlust schafft ein Umfeld ständiger Unsicherheit und beeinflusst Stimmung & Zukunftsperspektiven.

Unsicherheit

Uncertainty

Kinder sind heute auf allen medialen Kanälen Nachrichten über globale Ereignisse wie Klimawandel, Pandemien oder politische Unruhen ausgesetzt.

Komplexität

Complexity

Die Nutzung von sozialen Medien bringt eine komplexe Mischung aus Vorteilen und Risiken mit sich, einschließlich Cybermobbing, Selbstwertproblemen und dem Druck, online präsent zu sein.

Mehrdeutigkeit

Ambiguity

Kinder sind heute auf allen medialen Kanälen Nachrichten über globale Ereignisse wie Klimawandel, Pandemien oder politische Unruhen ausgesetzt.

Future Learning in der Primarstufe

Ohne grundlegende Reformansätze läuft die Primarbildung derzeit Gefahr, Kinder auf die Welt von gestern vorzubereiten, anstatt auf neue Herausforderungen zu reagieren. Um Kinder besser auf die Welt von heute und morgen vorzubereiten, müssen Zukunftsfragen im Sinne eines Future Learning fest in der Primarbildung verankert werden.

Um ein solches Future Learning in der Grundschule zu erreichen, müssen wir die Grundschulbildung von Grund auf neu denken: Tendenzen zur ausschließlichen Reproduktion traditionellen Wissens und zum ausschließlichen Erwerb traditioneller Kulturtechniken müssen durchbrochen werden. Kinder müssen heute auch lernen, mit digitalen Technologien und medialen Repräsentationen zu lernen, zu forschen, zu gestalten und zu kommunizieren. Auch eine Gestaltungskompetenz im Sinne einer Bildung für 

nachhaltige Entwicklung (BNE) zur Gestaltung einer auch für ihre Enkelkinder bewohnbaren  Planeten und den Einbezug der SustainableDevelopment Goals sind entscheidend. Daher geht es bei der Anbahnung von Future Skills nicht nur um das Handhaben digitaler Werkzeuge. Vielmehr geht es darum, Kindern Möglichkeiten zu eröffnen, digitale und mediale Repräsentationen zu nutzen, um die sich ständig verändernde Lebenswelt kritisch zu reflektieren, zu analysieren, zu nutzen und zu gestalten.  Angesichts der dynamischen Veränderungsprozesse in unserer Gesellschaft ist es von besonderer Bedeutung, dass nicht nur Primarbildungsziele ständig weiterentwickelt werden, sondern dass Kinder auch ihre Selbstlernkompetenzen mit Blick auf die Bedeutung lebenslangen Lernens weiterentwickeln.

CreatorSpaces in der Primarstufe

Durch die Eröffnung von CreatorSpaces an Schulen wollen wir einem solchen Future Learning in der Primarstufe einen Raum geben. CreatorSpaces können spezielle Räume, aber auch Zeitfenster sein, in denen Kinder die Möglichkeit erhalten, Future Skills pädagogisch begleitet zu entwickeln und dabei ihren eigenen Interessen und Talenten nachzugehen und diese weiter zu kultivieren. In pädagogisch sorgfältig geplanten, anregungsreichen Lernumgebungen erhalten Kinder die Gelegenheit, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und umzusetzen. In diesen CreatorSpaces erhalten die Kinder Zugang zu vielfältigen digitalen Technologien und Plattformen, die es ihnen ermöglichen, ihre Kreativität und ihr Innovationspotential voll auszuschöpfen. Die didaktischen Konzepte orientieren sich dabei am Ansatz der Lernkulturen in der Digitalität (Irion & Knoblauch 2021) und dem RANG-Modell der Digitalität (Irion, Peschel & Schmeinck 2023). Zentrales Grundelement der CreatorSpaces ist, dass Kinder lernen, die digitale Welt nicht nur als Konsument:innen zu erleben, sondern als aktive Gestalter:innen (Creator).

Ein zentrales Ziel ist dabei insbesondere auch, Kinder in die Lage zu versetzen, Medienangebote kritisch zu hinterfragen, moralisch zu bewerten und für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, aber auch für das verantwortliche Handeln in der Gesellschaft zu nutzen. Sie erwerben Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, kritisch über die Nutzung digitaler Medien nachzudenken, sie verantwortungsvoll einzusetzen und eigene digitale Inhalte zu schaffen. Diese Fähigkeiten sind entscheidend, um in einer immer komplexer werdenden Welt erfolgreich zu sein und positive Veränderungen herbeizuführen.

Beispiele für Angebote eines CreatorSpace:

  • Foto- und Videoproduktion (Greenscreen, Stop Motion, Trickfilm, …)
  • Audio- und Podcastproduktion
  • Spiele analog und digital entwickeln
  • Produktdesign und Gestaltung mit 3D Drucker und Lasercutter
  • und viele mehr!

Ihre Ansprechpartnerin:

Anna Meder

Unser Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen, das es Lehrkräften und Kindern ermöglicht, in ihrem näheren Umfeld einen CreatorSpace zu besuchen. Dazu suchen wir nach (institutionellen) Partner:innen, die ebenfalls Interesse am Lernen voneinander haben.

Wenn Sie also bereits einen Maker- oder Creator Space haben, oder sich vorstellen können, in Ihrer Schule einen Raum für diesen Zweck zu transformieren, dann melden Sie sich bei uns.

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